Gefühlstypen glauben seltener an die Evolution: In einer Studie mit Studenten der University of Wisconsin Colleges, die auf der Persönlichkeitstheorie von Isabel Briggs Myers basiert, glaubten Teilnehmer mit Gefühlspräferenzen eher an die Schöpfungslehre, während Studenten mit Denkpräferenzen die säkulare Evolution befürworteten.
Die Studenten füllten Fragebögen aus, die Auskunft über ihren Glauben oder ihre Zustimmung zu Gott und zur Evolutionstheorie geben sollten, sowie einen Persönlichkeitstest. (Es ist erwähnenswert, dass die Einwohner von Wisconsin in Gallup-Umfragen zur Religion nach Bundesstaaten durchweg angeben, dass sie genauso religiös oder nur geringfügig weniger religiös sind als der amerikanische Durchschnitt). 50 % der Teilnehmer wurden als Kreationisten eingestuft, d. h. sie glaubten in hohem Maße an einen Gott und akzeptierten die Evolution kaum. Die Forscher waren nicht überrascht, eine Verbindung zwischen den Gefühlstypen und den Kreationisten zu finden, da frühere Persönlichkeitsforschungen durchweg eine Verbindung zwischen der Gefühlspräferenz und der Religion gezeigt haben.
17,7 % der Schüler wurden als säkulare Evolutionisten eingestuft, d. h. diejenigen, die einen geringen Glauben an Gott, aber einen hohen Glauben an die Evolution angaben. Auch hier war die Tatsache, dass die Teilnehmer der säkularen Evolutionisten eher zu den denkenden Typen gehörten, nicht unerwartet. Denkende Typen ziehen es vor, Entscheidungen auf der Grundlage von Daten und logischen Analysen zu treffen und nicht auf der Grundlage persönlicher Gefühle oder Wertvorstellungen – ein Ansatz, der mit dem Glauben in Konflikt geraten kann.
Interessant war auch die Tatsache, dass 17,2 % der Teilnehmer weder an Gott noch an die Evolution glaubten, eine Antwort, die als Sonstige eingestuft wurde. Dieser Prozentsatz ist fast so hoch wie der der säkularen Evolutionisten und höher als der der theistischen Evolutionisten (15,1 %), die sowohl beim Theismus als auch bei der Evolution hohe Werte erzielten. Unter den Kategorien “Sonstige” und “Theistische Evolutionisten” waren wahrnehmende Typen häufiger vertreten als andere Typen. Dies könnte damit zusammenhängen, dass wahrnehmende Typen dazu neigen, Entscheidungen zu vermeiden und sich stattdessen lieber alle Optionen offen zu halten. Die Forscher hoffen, dass Studien dieser Art die religiöse Toleranz erhöhen, indem sie die Menschen dazu anregen, religiöse Unterschiede eher als eine Frage des Persönlichkeitstyps und nicht als richtig oder falsch zu betrachten. Die Studie wurde von der University of Wisconsin geleitet und in der Märzausgabe 2011 des Journal of Psychological Type veröffentlicht.
Wir hoffen, dass Ihnen der Artikel zum Thema “Glauben an die Evolution” gefallen hat. Falls Sie sich für Infos über Karriere und Karrieretests interessieren, schauen Sie gerne auch auf egotalent vorbei. Darüber hinaus interessiert Sie vielleicht auch unsere Artikel zu dem Thema “Künstlerische Karrieren”.